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Warmer und kalter Prozess

Der „Warme und kalte Prozess“ verdeutlicht den Unterscheid zwischen warmem – netzwerkendem – und kaltem – projektbasiertem – Arbeiten. Das Modell erklärt den Unterscheid zwischen Ziel und Ambition.

Inhaltsverzeichnis

Veränderung durch Menschen und Beziehungen

Veränderung beginnt bei Menschen, die Ambitionen haben und die Initiative ergreifen. Der warme Prozess unterstützt den Beziehungsaufbau zwischen Menschen, welche gemeinsam etwas erreichen möchten. Er basiert auf gemeinsamen Ambitionen und setzt Energie für kooperative Aktivitäten frei.

Der warme Prozess beginnt somit bei den Menschen. Ein innovatives Projekt startet häufig mit einer Person, die eine gute Idee hat und andere für diese Idee begeistern möchte. Durch die Vernetzung mit potenziellen Mitstreitenden entsteht die nötige Energie, um gemeinsame Ziele und ein Projekt zu entwickeln.

Struktur und Verantwortung im kalten Prozess

Der kalte Prozess hingegen sorgt für die Struktur der Zusammenarbeit. Dabei ist es wichtig, sich gegenseitig abzustimmen und Verantwortlichkeiten gegenüber dem Umfeld zu klären. Der kalte Prozess ist meist bereits aus dem Projektmanagement bekannt: Zunächst erfolgt die Festlegung von Zielen, gefolgt von der Definition von Indikatoren sowie der Entscheidung über benötigte Ressourcen und Kompetenzen. Anschliessend wird nach Personen gesucht, die diese Kompetenzen mitbringen. Der Ansatz beginnt folglich mit den Zielen und endet bei den Menschen.

Vertrauen und Lernen im innovativen Projekt

Bei innovativen Projekten ist es wichtig, nicht nur das Projektmanagement im Blick zu haben, sondern auch den Fokus auf die Menschen und den warmen Prozess zu richten. Besonders am Anfang geht es darum, Beziehungen aufzubauen und Vertrauen zu schaffen, um eine offene und konstruktive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Viele Menschen handeln intuitiv in diesem Bereich, doch es ist entscheidend, sich der Bedeutung des warmen Prozesses bewusst zu sein.

Darüber hinaus ist es bei innovativen Projekten entscheidend, gemeinsam aus Fehlern zu lernen. Dazu ist ein Raum des Vertrauens notwendig, der auch als vitaler Raum bezeichnet werden kann, in dem verschiedene Sichtweisen Platz finden und Fehler offen diskutiert werden können.

Es gibt viele Möglichkeiten, den warmen Prozess zu fördern, wie zum Beispiel Check-ins, Eisbrecher und andere partizipative Methoden. Wichtiger als die Methoden ist jedoch das Bewusstsein dafür, dass es hier um die Gestaltung von Beziehungen auf Augenhöhe geht.

Menschen vernetzten versus Projekte managen

Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über wesentliche Charakteristika des warmen und kalten Prozesses. Abhängig von der Entwicklungsphase, in der sich ein innovatives Netzwerk befindet, liegt der Fokus mehr auf Vernetzung oder auf Projektmanagement. Die Initiativenspirale zeigt auf, welcher Prozess in welcher Phase bedeutender ist. 

Impressum

Titelbild: AGRIDEA

Grafiken/Illustrationen: AGRIDEA

Fachliche Mitarbeit: Gruppe Beratung und Methoden, AGRIDEA

Bibliographie: H.E. Wielinga & D.J. Postma (2017). www.toolsfornetworkers.nl, übersetzt und überarbeitet von AGRIDEA

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