Timeline Methode
Bei der Arbeit in innovativen Netzwerken erweist es sich als hilfreich, den gemeinsamen Prozess gelegentlich zu reflektieren. Eine bewährte Methode hierfür ist die sogenannte Timeline. Durch die Betrachtung des bisherigen Verlaufs können Projektteams und/oder Netzwerkmitglieder wertvolle Erkenntnisse gewinnen und daraus für die weitere Zusammenarbeit lernen. Die Methode eignet sich auch für andere Gruppen wie z. Bsp. Teilnehmende eines Workshops oder eines Trainings.
Die Timeline gliedert sich in drei Ebenen: Die erste Ebene erfasst positive Erlebnisse, also Phasen, in denen die gemeinsame Arbeit den Beteiligten viel Energie gab. In der zweiten Reihe werden negative Erlebnisse festgehalten, die eher Energie raubten. Die dritte Reihe dokumentiert Momente, in denen wichtige Erkenntnisse gewonnen wurden.
Arbeit mit der Timeline
Zur praktischen Anwendung der Timeline empfiehlt es sich, diese auf dem Boden zu visualisieren. Ein grosses Blatt Papier oder mehrere miteinander verbundene Flipcharts werden in eine Überschriftzeile sowie die drei genannten Reihen unterteilt. Den einzelnen Projektphasen, wie dem Projektstart, der Inspirationsphase oder bestimmten Workshops, werden entsprechende Titel zugeordnet. Die Teilnehmenden notieren ihre positiven und herausfordernden Momente sowie gewonnenen Erkenntnisse auf Post-its und platzieren diese in der passenden Reihe und Phase. Jeder Beitrag reflektiert die individuellen Erlebnisse der Teilnehmenden. Es ist ratsam, ausreichend Zeit für diese Übung einzuplanen.
Das Endergebnis ermöglicht einen klaren Überblick über den Gruppenprozess. Die Häufung der Post-its zeigt, wann besonders viel Energie vorhanden war und wann sie nachliess. Ebenso wird ersichtlich, in welchen Phasen wichtige Erkenntnisse gewonnen wurden. Häufig entsteht ein wellenförmiges Muster: Auf positive Momente folgen herausfordernde Phasen, und oft führen schwierige Zeiten zu wichtigen Einsichten, die die Gruppe weiterbringen und neue Energie freisetzen.
Die Timeline unterstützt die Reflexion des gemeinsamen Prozesses und ermöglichte es, daraus zu lernen. Sie eignet sich sowohl für die Analyse längerer Projekte als auch für die Auswertung von Workshops. So lassen sich etwa einzelne Phasen eines Workshops oder der Verlauf eines Kurses visualisieren. Darüber hinaus bietet die Timeline eine hervorragende Grundlage für die Erstellung von Projektberichten, da sie dazu beiträgt, eine Lerngeschichte zu dokumentieren. Es empfiehlt sich, Lernerfahrungen in Berichte zu integrieren, um die Ergebnisse zu bereichern. Die Timeline erweist sich somit als vielseitig einsetzbares Instrument.
Fragen, die gestellt werden können:
- Welche Momente waren entscheidend für den Ereignisverlauf?
- Hatten diese Momente einen positiven oder negativen Einfluss auf das Gesamtgeschehen im Netzwerk?
- In welchen Momenten wurden neue Erkenntnisse sichtbar?
- Lassen sich aus diesen Beobachtungen Aussagen oder Folgerungen für die Zukunft des Netzwerkes ableiten?
Weitere Unterlagen
Impressum
Titelbild: AGRIDEA
Grafiken/Illustrationen: AGRIDEA
Fachliche Mitarbeit: Gruppe Beratung und Methoden, AGRIDEA
Bibliographie: H.E. Wielinga & D.J. Postma (2017). www.toolsfornetworkers.nl, übersetzt und überarbeitet von AGRIDEA