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Tierhaltung

Verlängerte Laktation: Eine Option für Schweizer Milchviehbetriebe?

Eine Verlängerung der Standardlaktation (270-305 Tagen) von Milchkühen bekommt auch in der Schweiz immer mehr Aufmerksamkeit. Hintergrund sind Herausforderungen hinsichtlich Tiergesundheit, Wirtschaftlichkeit und Umwelt, die eine Anpassung der bisherigen Produktionsroutinen erfordern. Eine Verlängerung der freiwilligen Wartezeit bis zur Besamung kann für viele Milchviehbetriebe Vorteile bringen.

Inhaltsverzeichnis

Um festzustellen, wann eine Verlängerung der Laktation bzw. der Zwischenkalbezeit (ZKZ) sinnvoll ist, müssen grundlegende Fragen beantwortet werden:

  • Auf welchen Betrieben und für welche Tiere ist die Etablierung einer verlängerten Laktation sinnvoll?
  • Wann lohnt sich der Umstieg?
  • Welche betriebswirtschaftlichen Auswirkungen kann sie haben?
  • Wie wirkt sie sich auf die Tiergesundheit und die Umwelt aus?

Ein Projekt zwischen Rindergesundheit Schweiz und der AGRIDEA

Der Rindergesundheitsdienst Schweiz und die AGRIDEA haben sich 2022 für ein zwei-jähriges Projekt zusammengetan, um innerhalb von fünf Modulen diese Fragen zu klären. Neben betriebsökonomischen Auswertungen wurden auch Interviews mit Landwirten und den Zuchtorganisationen der Schweiz geführt. Aus diesen Analysen und Befragungen ergeben sich Handlungsempfehlungen und Rahmenbedingungen, die die Grundlage bilden, eine verlängerte Laktation in der eigenen Herde bzw. für ausgewählte Tiere etablieren zu können. Diese Ergebnisse werden mittels Informationsmaterialien, wie Merkblättern und Fachartikeln, und Kursen in die Beratung und Praxis gebracht.

Modul 1

  • Ausführliche Literaturrecherche und Durchführung von Befragungen von Akteuren aus Zucht und Praxis zur Laktationsdauer von Milchkühen.
  • Datenauswertung zur Laktationsdauer auf Schweizer Betrieben in Abhängigkeit von Rasse, Leistung und Laktationsnummer durch die Zuchtverbände anhand ihrer Datenschnittstellen bei Rindvieh-Schweiz.

Modul 2

  • Qualitative und quantitative Befragung von Betriebsleitenden, die bereits eine Verlängerung der Laktation umsetzen und Betriebsleitenden, die nicht bewusst eine Verlängerung der Laktation durchführen.

Modul 3

  • Betriebswirtschaftliche Auswertung in Form einer Deckungsbeitragsberechnung,
  • Kalkulation des Reduktionspotentials von Stickstoff durch die geringere Anzahl aufgezogener Kälber auf Basis wissenschaftlicher Daten.

Modul 4

  • Personifizierter Wissenstransfer mittels Durchführung von Kursen und Schulungen für Multiplikatoren und Betriebsleitende.
  • Kodifizierter Wissenstransfer durch die Ergebnisaufbereitung in Daten- und Merkblättern mit anschliessender Verbreitung über die vorhandenen Kanäle und Fachmedien zur Wissensvermittlung.

Aktivitäten / Publikationen

Online-Kurs

Am 23.04.2024 fand der Online-Kurs „Verlängerte Zwischenkalbezeit für bessere Effizienz und Leistung – Wann und für wen lohnt sich der Umstieg?“ via Zoom statt (9h15 – 12h15).

Die Unterlagen dazu können hier heruntergeladen werden:

  1. Verlängerte Zwischenkalbezeit – wo stehen wir heute?
    Martin Kaske, RGS
  2. Verlängerte Zwischenkalbezeit in der Schweiz
    Magdalena Keller, AGRIDEA
  3. Verlängerte Zwischenkalbezeit aus Sicht der Zucht
    Timothée Neuenschwander, Holstein Switzerland
  4. Betriebsökonomische Auswirkungen einer verlängerten Zwischenkalbezeit
    Marlis Ammann, AGRIDEA

Publikationen

Datenblatt „Verlängerte Laktation – eine Option für Schweizer Milchviehbetriebe?

Kontakt

Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an :

Magdalena Keller (D)
Tel. 052 354 97 65
magdalena.keller@agridea.ch

Maike Heuel (D)
Tel. 052 354 97 38
maike.heuel@agridea.ch


Markus Rombach (D)
Tel. 052 354 97 52
markus.rombach@agridea.ch

Martin Kaske (D)
Tel. 031 910 20 19
martin.kaske@kgd-ssv.ch