Kanton Basel-Stadt: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen

- Gemeinschaftsgastronomie in den Schweizer Kantonen: Massnahmen und Initiativen
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- Querschnittsanalyse: Gemeinschaftsgastronomie- Massnahmen und Initiativen
- Gemeinschaftsgastronomie – Instrumente und Zertifizierungen
Ursprung und Verantworlichkeiten
Am 30. April 2024 wurde die Strategie nachhaltige Ernährung Basel-Stadt 2030 verabschiedet. Diese Strategie ist die Weiterführung des Massnahmenpakets nachhaltige Ernährung Basel-Stadt 2018-2021, wovon einige Massnahmen übernommen wurden.
Ursprung und Rechtsgrundlage der Massnahmen
- Unterzeichnung des «Milan Urban Food Policy Pact» im Jahr 2015
- Inspiration durch die Strategie des Bundes für nachhaltige Entwicklung 2030
- Annahme der Resolution zum Klimawandel und Klimanotstand im Jahr 2019
- Abstimmung über das Ziel Netto-Null-CO2-Emissionen bis 2037, das in der Klimaschutzstrategie von Basel-Stadt verankert ist. Klimaziele sind auch in der Kantonsverfassung verankert, insbesondere im Artikel 16a über Klimagerechtigkeit.
Verantwortlich
- Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt
Governance
- Verantwortung jedes Departements für seine Gemeinschaftsgastronomie, technische Begleitung und Koordination durch die Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt
- Massnahmen in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen entwickelt, dann vom Staatsrat genehmigt
Partner
- Fourchette verte – Ama terra
Massnahmen und Initiativen
Die neue Strategie hat 5 Ziele, die aus 14 Massnahmen und den zugehörigen Instrumenten bestehen. Hier werden die Punkte aufgeführt, die speziell für die Gemeinschaftsgastronomie relevant sind und bis 2026 umgesetzt werden:
Massnahmen und Ziele
Ziel 2: «Das Angebot an schmackhaften, gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln wird erweitert und diversifiziert«. Der Kanton soll als Vorbild in Bezug auf das Verpflegungsangebot in seinen eigenen Unternehmen sowie in Unternehmen mit staatlicher Beteiligung und bei Veranstaltungen vorangehen. Dies gilt auch für das öffentliche Beschaffungswesen:
- M5: Entwicklung von Nachhaltigkeitsstandards für öffentliche Ausschreibungen im Lebensmittel- und Gastronomiesektor:
- Standards werden entwickelt, insbesondere im Rahmen der Umsetzung der Klima-Charta der Nordwestschweiz.
- M6: Förderung des Labels Fourchette verte – Ama terra in den Betreuungseinrichtungen der Grundschulen und in den Kindertagesstätten der Stadt Basel :
- Prüfung des Potenzials für die Einführung des Labels in der Sekundarstufe I und II und Erhöhung des Zertifizierungsniveaus in den Tagesstrukturen der Primarstufe und den Kindertagesstätten der Stadt Basel auf mindestens 50% bis 2030.
- M7: Empfehlungen für ein nachhaltiges Catering bei kantonalen Veranstaltungen:
- Bis Anfang 2025 wird ein neuer Leitfaden mit Empfehlungen für eine nachhaltige Verpflegung bei Veranstaltungen, die vom Kanton und der Kantonsverwaltung organisiert werden, veröffentlicht.
Ziel 4: Die Akteure auf dem Gebiet der Ernährung vernetzen sich und verstärken ihre Zusammenarbeit:
- M11 : Charta nachhaltige Ernährung Städte und Gemeinden:
- Erarbeitet von engagierten Städten der AG Nachhaltige Ernährung der Schweizerischen Verband für Kommunale Infrastruktur SVKI (Sektion des Schweizerischen Städteverbandes), Start im März 2025. Z.B.: Nachhaltige öffentliche Beschaffung im Bereich Lebensmittel orientiert sich an den Empfehlungen des Bundes auf dem Ambitionsniveau «Gute Praxis».
In den Grundschulen gibt es bereits 25% saisonale und regionale Produkte, Südfrüchte aus fairem Handel, Schweizer Fleisch und Eier, Fisch aus nachhaltigem Fischfang (MSC, ASC, Bio) und vier vegetarische Tage. Die Massnahmen der neuen Strategie gehen über die derzeitige Praxis hinaus.
Basel-Stadt erhielt auch die Auszeichnung Fair Trade Town 2019: Verwendung von Fairtrade-Kaffee und zwei weiteren Fairtrade-Produkten in allen Abteilungen, wenn möglich.
In Zahlen
- 17 Standorte (27%, bis 2023), die an der Initiative in Grundschulen und Kindergärten beteiligt sind
- 49 Kindertagesstätten (48%, 2023)
- Kein spezifisches Budget für die kantonale Stadtentwicklung.
- Die Beratungskosten für das Label Fourchette verte von rund CHF 73 000 pro Jahr wird vom Gesundheitsdepartemen finanziert.
- Das Budget für die Schulverpflegung wird vom Erziehungsdepartement, getragen.
Plattform
- Feld zu Tisch, Online-Marktplatz, unterstützt durch die Genossenschaft Lebensmittelnetzwerk Basel.
Erfahrungsbericht
Erfahrungen aus der Praxis
- Noch kein Feedback, Einführung der Massnahmen in 2026
- Optimaler zeitlicher Abstand für die Bewertungen, um eine Verbesserung festzustellen
- Bisher keine Anforderungen für Gefängnisse, Rettungsdienste (Polizei und Ambulanzen) und Mensen in der öffentlichen Verwaltung. Für diese Strukturen sollen die unter M5 aufgeführten Nachhaltigkeitsstandards angewendet werden.
- Unabhängigkeit der Spitäler, kein Einfluss des Kantons. Nächster möglicher Schritt sind die Pflegeeinrichtungen
- Saisonale Produkte sind bei Schüler/innen im Winter eher unbeliebt.
- Es gab bereits einige negative Reaktionen von Schulen bezüglich einer gesunden Ernährung und Reduktion des Fleischkonsums.
- Das Ziel, eine gesunde Ernährung anzubieten, führt teilweise zu Foodwaste und steht daher im Konflikt mit dem Ziel, Foodwaste zu vermeiden.
Ratschläge
- Der Kontakt mit anderen Kantonen ist wichtig.
- Zusammenarbeit mit Partnern (Schulen etc.)
- Es gab keine grosse Kommunikation (z.B. über die vier vegetarischen Tage), es ist besser zu handeln und zu kommunizieren, wenn es erfolgreich ist.
- Die Unterstützung und Begleitung bei der Förderung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung sollte in der Praxis verstärkt werden.
Autor: Gregory Métrailler, AGRIDEA
Zusammenarbeit: Franziska Hoffet, Magali Estève, Astrid Gerz, AGRIDEA; Verantwortliche für die Massnahmen der verschiedenen Kantone
Titelbild: ©EHL, Gastronomie, Jean-Marie Michel