Themen
Kanton Tessin: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
Dieses Factsheet beschreibt die verschiedenen kantonalen Maßnahmen, die im Kanton Tessin im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung umgesetzt werden.

- Gemeinschaftsgastronomie in den Schweizer Kantonen: Massnahmen und Initiativen
- Kanton Aargau: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Basel-Landschaft: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Basel-Stadt: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Bern: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Freiburg: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Genf: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Jura: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Luzern: Gemeinschaftsgastronomie- Massnahmen und Initiativen
- Kanton Neuenburg: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Tessin: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Waadt: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Kanton Wallis: Gemeinschaftsgastronomie- Massnahmen und Initiativen
- Kanton Zürich: Gemeinschaftsgastronomie – Massnahmen und Initiativen
- Querschnittsanalyse: Gemeinschaftsgastronomie- Massnahmen und Initiativen
- Gemeinschaftsgastronomie – Instrumente und Zertifizierungen
Ursprung und Verantwortlichkeiten
Das Mensa-Projekt, das vom Centro di Competence Agroalimentario Ticino (CCAT) geleitet wird, fördert die Verwendung von lokalen Produkten in der Gemeinschaftsgastronomie wie Schulkantinen, Spitalkantinen, Privatkantinen, Altersund Pflegeheime etc. Ziel ist es, die regionale Produktion unter Berücksichtigung der Saisonalität und des Umweltschutzes stärker zu fördern.
Ursprung und Rechtsgrundlage der Massnahmen
- Kantonales Landwirtschaftsgesetz, Art. 14: Der Kanton kann interdisziplinäre Organisationen unterstützen (einschliesslich finanzieller Unterstützung), die insbesondere die landwirtschaftliche Produktion, die Verarbeitung, den Vertrieb, die Gastronomie und den Tourismus vertreten und deren Ziel die Förderung der lokalen landwirtschaftlichen Produktion und des Konsums der damit verbundenen Agrar- und Ernährungsprodukte ist, unterstützen.
Verantwortlich
- Centro di Competencia Agroalimentaria Ticino (CCAT), beauftragt durch das Amt für Landwirtschaft des Kantons Tessin
Governance
- Verwaltung durch das Centro di Competence Agroalimentario Ticino (CCAT)
Partner
- Gastro Ticino
- Vereinigung der Produzent/innen (Unione contadini ticinesi), Verarbeiter, Metzger, Winzer/innen
- Tourismus
- HotellerieSchweiz Ticino
- Dis-ti
- Kantonale Institution (Staatsrat und Amt für Landwirtschaft)
- Fourchette verte
Massnahmen und Initiativen
Massnahmen und Ziele
- Mit Hilfe einer Berechnungstabelle führt das Centro di Competence Agroalimentario Ticino (CCAT) eine erste Analyse der Einkäufe der Einrichtung durch. Es schaut sich die Rechnungen an und erhält den Prozentsatz an regionalen, schweizerischen und ausländischen Produkten. Ein Anteil von 30-40% regionaler Produkte wird als gut angesehen.
- Wenn die Einrichtung nicht auf dem erforderlichen Niveau ist, erhält sie Empfehlungen für Verbesserungen (Kauf von regionalem Käse, Tessiner Tofu anstelle von Fleisch, regionalem Gemüse usw.).
- Zusammenarbeit mit Fourchette verte. Einerseits um das Bewusstsein für das Angebot an regionalen Produkten zu schärfen und andererseits um sicherzustellen, dass dieses Thema in den Kursen für Köch/innen behandelt wird.
- Zusammenarbeit hauptsächlich mit kommunalen Kantinen, die eine grössere Freiheit bei der Wahl ihrer Lieferanten haben und nicht die Mengen erreichen, die eine öffentliche Ausschreibung erfordern.
- Auf der Grundlage des Modells der Charta «Cuisinons notre région» hat das Centro di Competence Agroalimentario Ticino (CCAT) ebenfalls eine Charta, die nicht obligatorisch ist, sondern nur als Anreiz dienen soll.
In Zahlen
- Neunzig Schulen
- 445 606 Mahlzeiten pro Jahr mit einem wirtschaftlichen Gesamtnutzen von 624 461 CHF für die Region.
Plattform
- Die Schaufensterplattform Ticino a te, verwaltet vom Centro di Competence Agroalimentario Ticino (CCAT), mit 238 Produzent/innen und Wiederverkäufern (Stand 11.4.2024).
Erfahrungsbericht
Erfahrungen aus der Praxis
Erfolgsfaktoren
- Bedeutende Ergebnisse dank der Sensibilisierung, der Informationen und der praktischen Unterstützung, die das CCAT kostenlos anbietet.
- Unterstützung für lokale Produzent/innen
- Gesundes, abwechslungsreiches und regionale Essen für die Schülerinnen und Schüler
- Bewahrung und Aufwertung der lokalen kulinarischen Kultur
- Möglicher wichtiger Schritt, wenn vom Kanton subventionierte Einrichtungen verpflichtet werden, lokal zu kaufen
Herausforderungen
- Keine Ermutigung zur Bevorzugung regionaler Produkte bei öffentlichen Ausschreibungen(LCPubb). Teilnahme an Ausschreibungen für kleine Produzent/innen aufgrund fehlender Ressourcen nicht möglich.
- Schwierige Verwaltung der Mengen für eine schnelle Auffüllung der grossen Strukturen, da das Produktionsvolumen der kleinen Produzent/innen gering ist.
- Unterschiedliche Konstanz und Regelmässigkeit der kleinen Produzent/innen bei der Versorgung
- Verlangsamte Entwicklung aufgrund der Kosten für lokale Produkte
Ratschläge
- Mehrere Kantone sehen sich mit der Notwendigkeit konfrontiert, eine Logistik für regionale Produkte aufzubauen, sowohl in Bezug auf die Verkaufsplattform als auch auf den Lieferprozess. Einige sind weiter fortgeschritten als andere und investieren weiterhin, um die Einkaufsplattform so effizient wie möglich zu gestalten. Zu diesem Zweck braucht es Koordination auf nationaler Ebene in Politik und Gesetzgebung (z.B. PREs): Vermeidung überflüssiger Ausgaben auf nationaler Ebene in der Schweiz durch Nutzung bestehender Initiativen und Lösungen, wie z.B. bereits entwickelter Plattformen, anstatt in Doppelarbeit zu investieren.
- Von politischer Seite: Ermutigung der Institutionen, regionale Produkte zu bevorzugen.
- Flexibilität bei der Nutzung der Saisonalität von Produkten, auch wenn diese nur drei Monate im Jahr verfügbar sind. Dieser Ansatz ermöglicht es, das Angebot zu diversifizieren und gleichzeitig lokale und handwerkliche Produkte hervorzuheben.
Impressum
Autor: Gregory Métrailler, AGRIDEA
Zusammenarbeit: Franziska Hoffet, Magali Estève, Astrid Gerz, AGRIDEA; Verantwortliche für die Massnahmen der verschiedenen Kantone
Titelbild: ©EHL, Gastronomie, Jean-Marie Michel